Himmelsspektakel am Affenberg – rund 200 Jungstörche üben ihren Thermikflug für den Zug in den Süden
Spektakel ist genau das richtige Wort für das, was derzeit am Himmel über dem Affenberg zu beobachten ist: Die aktuelle Hochwetterlage ist geradezu perfekt für die Übungsrunden der Jungstörche für ihre lange Reise in den Süden
Salem, 12. August 2021. Das Wetter ist perfekt für das, was sich im Moment am Himmel über dem Affenberg Salem abspielt. Die Jungstörche dieser Saison, rund 200 Tiere sind es, üben den Thermikflug. Dieses beeindruckende Schauspiel findet jedes Jahr statt, denn der Storchennachwuchs aus diesem Jahr spürt instinktiv, wann es Zeit ist, sich für die große gemeinsame Reise in den Süden vorzubereiten. Dann ist der Himmel voller Störche. Gut 300 der majestätischen Tiere ziehen ihre Kreise. Am Affenberg leben 50 Brutpaare, die in diesem Jahr etwa 150 Junge geboren und aufgezogen haben. Dazu kommen die Störche aus der Nachbarschaft und alle zusammen kann man in luftiger Höhe beobachten. Die Jungen lernen in der Thermik die beste Flugtechnik und starten als erste die Reise in den Süden. „Die ersten Flugversuche sind nicht immer erfolgreich. Da ist schon auch mal ein Bruchpilot dabei, den wir dann pflegen, bevor er dann hoffentlich seine zweite Chance nutzt.“, kommentiert Dr. Roland Hilgartner das derzeitige Geschehen am Himmel über dem beliebten Naturpark am Bodensee. Wenn die gute Wetterlage anhält, werden die Tiere demnächst auf ihren langen Zug gen wärmere Gefilde starten. Also lohnt es sich, kurzfristig einen Besuch auf dem Affenberg einzuplanen.
Apropos „Alttiere“: Ein ganz besonderes Tier ist Storch Peter. Er ist in diesem Jahr stolze 35 Jahre altgeworden. So lange lebt er schon am Affenberg, wurde hier mit der Hand aufgezogen. Und getreu dem Motto „alt, aber oho“ hat er in diesem Jahr gemeinsam mit seiner Partnerin fünf Jungstörche großgezogen, also zwei mehr als die anderen Storchenfamilien durchschnittlich pro Horst zur Welt bringen. In seinem langen Leben hat der Storchenopa 60 Jungstörchen seine Gene mitgegeben. Und überhaupt ist Peter ein besonderes Exemplar. „Er gehört hier praktisch zum Inventar.“, so Dr. Roland Hilgartner, „Er kennt jeden Winkel und hat keinerlei Scheu vor unseren Gästen.“ Und so kann es schon mal sein, dass Peter die Besucher, die in der Schänke eine Pause machen, persönlich begrüßt und durch die Reihen stolziert. Er gehört auch zu den wenigen Tieren (etwa 15 Störche), die nicht in den Süden ziehen. Als handaufgezogener Storch übt er zwar den Thermikflug mit seinem Nachwuchs, bleibt aber über den Winter am Affenberg. Selbstverständlich bestens versorgt vom Team des Parks.
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